2013
Nach Tagen des Sonnenscheins bei Tage und Nebel bei Nacht in München hatte ich die Großaktion zur Beobachtung der Geminiden am 13./14. Dezember zusammen mit Matthias Knülle abgesagt. Doch wider Erwarten war es gegen 3:00 Uhr klar, sodass ich die Meteore improvisiert auf meiner Dachterrasse beobachtete: visuell und mit der Canon 20Da mit Weitwinkel. Immerhin konnte ich zwischen 3:56 und 4:45 Uhr 23 Geminiden visuell und 18 fotografisch beobachten, 6 davon ließen sich zweifelsfrei visuell und fotografisch bestätigen - für einen so mäßigen Standort gar nicht schlecht. Und bald, am 3./4. Januar 2014, werden hoffentlich die Quadrantiden folgen.
2013 war das Jahr der enttäuschenden Kometen, die weit hinter den Ankündigungen zurückblieben: Weder PANSTARRS noch ISON erreichten größere Helligkeit, beide waren aber auch wegen schlechten Wetters für mich nicht zu sehen.
Ein echtes Highlight war der Astrofotografie-Workshop mit dem bekannten Astrofotografen Gerald Rhemann, an dem Matthias und ich vom 26. - 29. September in St. Cristina in Südtirol teilnahmen.
Im November machte ich für die Meteorbeobachtung erste Testaufnahmen mit einer sehr lichtempfndlichen digitalen Filmkamera der Hochschule für Fernsehen und Film, der Canon C 300.
Für die Perseiden im August hatten Matthias Knülle und ich ein Fotoprojekt aufgesetzt, mit dem wir unsere zuletzt bei den Geminiden 2006 angewendete Technik auf eine komplett ferngesteuerte Batterie von mehr als 15 Kleinbildkameras ausbauen wollten. Leider war in der Nacht vom 12. auf den 13. August der Himmel weitgehend bedeckt. Von meiner Dachterrasse sichtete ich im hellen Münchner Stadthimmel zwischen 22:30 und 23:00 Uhr MESZ sieben Meteore, danach zog es zu. Matthias hatte in Loitersdorf mehr Glück und konnte einige Meteore mit stehender DSLR fotografieren. Die Kameraplattform soll nun bei den Quadrantiden ihre Premiere haben.
Nach einer längeren Phase bedeckten Himmels konnte ich im Mai/Juni endlich einige Sonnenbeobachtungen machen (ansonsten waren nur Regenbeobachtungen möglich...).
Sodann schaffte ich es endlich, meine experimentellen Landschaftsaufnahmen im Infrarot am Berninapass vom Vorjahr zu bearbeiten. Sie finden sich in der Rubrik Experiment.
Gleich zu Jahresbeginn 2013 standen die Planetoiden Ceres und Vesta günstig. Am 2. Januar machte ich eine erste Aufnahmen mit Teleobjektiv vom Stativ. Danach war der Himmel in München für Wochen bedeckt; erst am 10. Februar ergab sich die nächste Gelegenheit. Da war Ceres leider schon aus dem Bildfeld der ersten Aufnahme verschwunden. Aber Vestas Bahn ließ sich schön abbilden - meine ersten geglückten Planetoidenaufnahmen!
Und mit kleinen Himmelskörpern hatte es eigentlich weitergehen sollen: Ein Highlight versprach die enge Passage des Apollo- Asteroiden 2012 DA14 am 15. Februar zu werden. Doch der mit Schneewolken bedeckte Himmel war dagegen. Außerdem stahl der Meteor von Tscheljabinsk/Sibirien am selben Tag dem Asteroiden die Schau.