Geminiden 2006 - beobachtet auf dem Brauneck (1540 m)
Matthias Knülle/Ulf Wossagk/Peter C. Slansky
 
Matthias Knülle / Ulf Wossagk / Peter C. Slansky
 
Animiert durch einen Artikel in Sterne und Weltraum 12/2006, beschlossen Matthias Knülle, Ulf Wossagk und ich, den Geminiden- Meteorstrom 2006 fotografisch und visuell zu beobachten. Für uns war es die erste systematische Meteorbeobachtung überhaupt. Als Team zusammengearbeitet hatten wir erstmals beim Merkurtransit 2003 auf dem Wendelstein.
 
Da das Wetter Mitte Dezember oft ziemlich mäßig ist, war die Beobachtung natürlich mit einer erheblichen Unsicherheit behaftet. Wir hofften auf Vorteile durch einen möglichst hoch gelegenen Beobachtungsort. Die Suche hiernach gestaltete sich recht kurz, da wir mit insgesamt 15 Kameras und zwei schweren Stativen keine stundenlangen Bergtouren machen wollten und da ein gewisser Komfort schon sein sollte. Es kamen also nur Münchner Hausberge mit einer Bergbahn und einer guten Übernachtungsmöglichkeit in Frage. Unsere Wahl fiel auf das Brauneckgipfelhaus: für den 13./14.12. war es die einzige geöffnete Hütte mit der einzig verkehrenden Bergbahn in den Voralpen. Das Brauneck liegt rund 5 km südwestlich von Lenggries; der Gipfel ist 1555 m hoch. Die Hütte liegt 15 m tiefer. Sie hat eine sehr schöne Terrasse mit einem unverbaubaren Alpenpanorama vom Wendelstein im Osten bis zur Zugspitze im Westen. Der freundliche Hüttenwirt erfüllte uns alle astrospezifischen Sonderwünsche und so bauten wir unsere Geräte - siehe oben - auf der Terrasse auf.
Die Hauptbeobachtungsgeräte waren 13 Kleinbildkameras mit 50mm-Objektiven, die auf zwei schweren Stativen fest montiert wurden. Zum Glück hatte Matthias von seinem Vater eine sehr umfangreiche Sammlung von Canon Spiegelreflexkameras überlassen bekommen. Die ältesten Modelle sind zwar über 40 Jahre alt, jedoch - Lob der Analogtechnik - noch immer voll einsatzfähig. Ein weiterer Vorteil der mechanischen Kameras: Sie sind von Stromquellen unabhängig - bei Temperaturen von -5°C bis -10°C und stundenlangem Betrieb ein großer Vorteil.
 
Wir entschieden uns für eine Aufteilung des Himmels in Hochformatbilder. Das Bildfeld beträgt bei Kleinbild mit 50 mm Brennweite 27°x40°. Mit etwas Überlappung wurden so am Horizont von Ost über Süd bis Südwest 7 Ausschnitte nebeneinander angeordnet und 6 weitere darüber. Schätzungsweise dürften wir so etwa ein Fünftel des Himmels abgedeckt haben. Zu den 13 Kameras mit Normal- objektiven kamen noch je eine Mittelformat- und eine Kleinbildkamera mit einem Fischaugenobjektiv. Die beiden Fischaugenkameras wurden unabhängig von den anderen betrieben und sollten lediglich "pretty pictures" liefern.


Matthias' Kameraaufbau
 
 
Interessierten Meteorbeobachtern stellen wir im Austausch gerne unsere Beobachtungsergebnisse zur Verfügung.
 
Stand: 7.1.2007
 
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