Projekt ZPPT: Bau eines Zonenplatten-Planetenteleskops

Teil III: Dimensionierung
 
Aktueller Status: First Light erfolgreich, Experiment gelungen!
  

 
Die Aufgabenstellung für das ZPPT lautete ja, die Phasengestalt der Venus abzubilden. Venus als schmale Sichel hat eine Größe von 45" bis 60". Doch welches Auflösungskriterium sollte man zugrunde legen? Dawes-Kriterium? Rayleigh- Kriterium? Modulationsübertragungsfunktion?
Als grobe erste Annäherung wurde zugrunde gelegt, dass die Sichelform der Venus dargestellt wird, wenn die Auflösung bei einem Drittel bis einem Viertel des schein- baren Venusdurchmessers, also bei etwa 15" liegt.
 
Leider fand ich bisher in der Fachliteratur keine einfache Berechnungsformel für das  Auflösungsvermögen einer Kosinus-Zonenplatte. So griff ich auf meine Erfahrungen mit dem Projekt LHG, dem 2,3m-Lochblenden-Heliographen den ich beim Venus- transit auf dem Wendelstein eingesetzt hatte zurück. Damals war es gelungen, die 60" große Venusscheibe klar von der Sonne zu trennen. Hierzu hatte eine beugungs- begrenzt berechnete Lochkamera mit 2,30 m Brennweite ausgereicht. Und bei einer Zonenplatte steigt die Auflösung noch mit der Anzahl der Ordnungen - sofern man monochromatisches Licht verwendet.
 
Die Venusaufnahmen sollten mit meiner SW-CCD-Kamera ATIK 1 HS II mit einem Grünfilter gemacht werden.
 
Eine Kosinus-Zonenplatte exakt mit dem gewünschten Durchmesser herzustellen ist nicht ganz trivial. Mit einiger Mühe konnte ich eine im Internet gefundene Grafikdatei so bearbeiten, dass ich immerhin 29 Ordnungen erhielt:
 
Damit lagen die Eckdaten für die Berechnung der Zonenplatte fest: die Bildweite entsprach der Tubuslänge von 4 m, als Wellenlänge wurden 540 nm für Grün angenommen, die Berechnung erfolgte für die 29. Ordnung nach der Formel:
 

 
Damit ergibt sich ein Durchmesser von 15,8 mm für den 29. Ring der Zonenplatte.
  
> Herstellung der Zonenplatte
> Bericht als PDF downloaden
 
Stand: 14.4.2007     
 
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