Im Jahr 2000
hatte ich eines der letzten von Carl Zeiss Jena in der DDR gebauten
Mittelformat-Teleobjektive vom Typ Sonnar 4/300mm gebraucht erwerben
können. Dieses sehr schöne Objektiv hatte ich
für meine Zenza Bronica ETRSi Mittelformatkamera umadaptiert.
Im Format 6x4,5 ergibt sich ein Bildwinkel von 10 x 8°. In der
Folge realisierte ich mit dem
Sonnar immer wieder Teleaufnahmen, z. B. vom Kometen
Ikeya-Zhang, von M
8 und M 20 oder von den Sternhaufen M 6 und M 7.
Doch nachdem ich mir eine digitale EOS
20Da
zugelegt
hatte, traten die Aufnahmen mit Mittelformat etwas in den Hintergrund.
Allerdings lag der Gedanke nahe, das 300er Sonnar
einmal mit der EOS auszuprobieren.
Im Januar 2008 konnte ich das Objektiv umadaptieren lassen. Aufgrund
des erheblich kleinen Bildsensors ergibt sich an der EOS
ein
Bildwinkel von 4.3 x 2.9°. Ich baute ich eine
kleine Aluplattform, auf der der alte, inzwischen ersetzte
50/600mm-Nachführrefraktor meines Großfeld-Astrographen
GFA mitfährt. Diese Kombination wird - auch mit noch einer
weiteren Kamera an der Gegengewichtstange -
gut von der Vixen GP
getragen. Das First Light erfolgte am 3. Februar 2008 bei Matthias
Knülle in Loitersdorf an M
42. Wenige Tage später nahm ich diese
Kombination mit auf
den Gornergrat.
Bildergebnisse: Orionnebel,
Californianebel,
Rosettennebel
Leider zeigen alle EOS-Aufnahmen einen deutlichen Farbfehler des
Sonnars: Es ist eben für das Mittelformat berechnet mit einem
mittleren Zerstreuungskreis von 50 µm - bei den 6,4 µm
großen Pixeln der 20Da werden die Grenzen der Korrektur sichtbar.
Dass dies aber so deutlich wird, hätte ich nicht gedacht.
In der Folge legte ich mir zwei Wochen nach meiner Rückkehr aus
der Schweiz einen 80/480mm
TMB-Apochromaten zu. |