Geminiden 2006 - beobachtet auf dem Brauneck (1540 m)
Matthias Knülle/Ulf Wossagk/Peter C. Slansky
 

Karte mit Meteorsichtungen im südwestlichen Abschnitt von 02:00 bis 02:20 MEZ
 
 
Ergebnisse
 
Um 22:40 MEZ begannen wir mit unserem Beobachtungsprogramm. Mit etwa -5 bis -10 °C war die Nacht nicht allzu kalt; der Wind war nur schwach. Der Radiant der Geminiden lag etwa bei Castor, der um 02:18 MEZ kulminierte. Der Mond (Phase 0.360 abnehmend) ging um 01:25 MEZ auf und stand am Ende unserer Beobachtungszeit 13° über dem Horizont. Danach hatte das Fotografieren keinen Sinn mehr, da der Himmel zu hell wurde. Matthias und ich lösten alle 20 Minuten die 15 Kameras aus. Ulf war der Zeitmeister und sagte jeweils die volle Stunde, 20 Minuten danach und 20 Minuten davor mit Sekundenangaben an. Da es nicht möglich ist, mehr als 4 Drahtauslöser innerhalb von 2 Sekunden zu betätigen, ließen wir jeweils 5 Sekunden Pause und notierten für jede Kamera die Abweichung des Belichtungsanfangs. So konnten wir eine Genauigkeit von weniger als 5 Sekunden erreichen, die für eine Vermessung der Strichspuren ausreicht.
 
Parallel zu den Fotos beobachteten wir unser Himmelsfeld visuell und zwar mit nur geringen Unterbrechungen - zum Auslösen der Kameras und mit einer 20-minütigen Aufwärmpause - von 22:40 bis 03:00 MEZ (21:40 - 02:00 UTC). Alle in unserem Feld beobachteten Meteore wurden in vorher ausgedruckte Himmelskarten eingetragen. Nachträglich wurden alle Meteorsichtungen einer bestimmten Aufnahmephase mit einem farbigen Marker unterlegt, um die Zuordnung zu den entsprechenden Fotos zu erleichtern. Matthias und Ulf übernahm den südöstlichen und ich den südwestlichen Abschnitt. Der genaue Zeitpunkt eines von uns beobachteten Meteors wurde jeweils bei Ulf abgefragt, die Verzögerung zwischen Sichtung und Zeitansage subtrahiert. So können den Strichspuren auf dem Foto die genauen Fallzeiten des jeweiligen Meteors zugeordnet werden. Außerdem können so auch die Meteore identifiziert werden, die keine Geminiden sind, wie zum Beispiel Nr. 11 auf der Karte oben. 
  
Insgesamt beobachtete ich zwischen 22:40 und 03:00 MEZ (21:40 bis 02:00 UTC) des 13./14. Dezembers 2006 mit einer 20-minütigen Unterbrechung 93 Meteore. Bei 88 davon konnte ich Bahn und Fallzeitpunkt notieren, 5 weitere sichtete ich während des Hantierens mit den Kameras bzw. beim Notieren einer Beobachtung. Von den 93 von mir gesichteten Meteore erwiesen sich 87 als Geminiden und 6 als sporadische bzw. andere. Noch größer war die Ausbeute bei Matthias und Ulf: Sie beobachteten im selben Zeitraum in ihrem Sektor insgesamt 114 Meteore. 2 davon waren keine Geminiden. Insgesamt 4 Doppelsichtungen mussten hiervon nachträglich abgezogen werden, so dass wir in den insgesamt genau 4 Beobachtungsstunden über etwa ein Fünftel der Himmelsfläche visuell auf 203 Meteore kommen, davon 195 Geminiden.

<Karte 1>   <Karte 2>   <Karte 3>   <Karte 4>   <Karte 5>   <Karte 6>
 
Zeitraum
Südostsektor
(Knülle/Wossagk)
Südwestsektor
(Slansky)
22:40 - 24:00 MEZ (21:40 - 23:00 UTC) 38 19 
00:00 - 01:00 MEZ (23:00 - 24:00 UTC) 29 22
01:00 - 01:40 MEZ (00:00 - 00:40 UTC) 16 15 
02:00 - 03:00 MEZ (01:00 - 02:00 UTC) 27 32 
Geminiden 108 82
Andere Meteore 2 6
weitere, unsichere Sichtungen 4 5
Summe 114 93
 
Doppelsichtungen - 4
Insgesamt gesichtete Meteore 203
Insgesamt gesichtete Geminiden 195
 
Die meisten Meteore waren von mittlerer Lichtstärke. Matthias und Ulf sichteten eine sehr helle Feuerkugel, doch leider außerhalb des Bereichs unserer Kameras. Dagegen fingen wir einen sehr schönen, hellen Geminiden im Sternbild Orion ein sowie einen weiteren recht hellen nahe am Horizont.
 
Interessierten Meteorbeobachtern stellen wir im Austausch gerne unsere Beobachtungsergebnisse zur Verfügung.
 
> Bildergebnisse
 
Stand: 7.1.2007
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